Weinvideo - Jeggli Weingeschichten

Unterschied zwischen Karaffieren und Dekantieren

Je nach Reifegrad der Rotweine, bereitet man diese unterschiedlich für den Trinkgenuss vor. In diesem Zusammenhang kennen wir zwei Begriffe: der erste ist « Karaffieren » und der zweite ist « Dekantieren ». 

Wenn wir junge Weine haben, die noch nicht lange auf der Flasche sind dann wird ein Wein karaffiert. Denn bei diesen Flaschen hat sich noch kein Depot gebildet und hier geht es darum, dem Wein Luft zuzuführen, so dass er sich danach besser entfalten kann. Zu diesem Zweck nehmen wir eine Karaffe mit einer möglichst grossen Oberfläche, denn diese ermöglicht, dass durch den Sauerstoffeinfluss Aromastoffe und Inhaltsstoffe in kurzer Zeit reifen und sich entwickeln können. 

Wenn wir einen Wein haben, der 10, 15 Jahre oder noch älter ist, oder bei dem man weiss, dass er sicher Depot hat, dann wird er dekantiert. Damit das Depot in der Flasche sicher am Flaschenboden liegen bleibt, wird die Flasche im Idealfall schon 1-2 Tage vor dem Trinken vorbereiten, so dass wir beim Dekantieren den Wein vom Depot sauber trennen können. Bei reifen Weinen müssen wir nicht mehr viel Sauerstoff zuführen. Deshalb nimmt man in diesem Fall eine Karaffe mit einer Tränenform. Denn hier geht es nur darum, den Wein von den festen Rückständen in der Flasche zu trennen. 

 

Richtiger Zeitpunkt

Wenn ein Wein jung ist, braucht er länger Luft, weil er eben noch nicht so entwickelt ist. Dazu kommt, dass es Sorten gibt, die sehr robust sind - nehmen wir einen Barolo, einen Brunello di Montalcino oder einen jungen Bordeaux-Wein als Beispiel. Bei diesen Weinen kann man den Prozess 3-5 Stunden vor dem Weingenuss einleiten. 

Wenn man einen Wein hat, der bereits gereift ist - und das hat nicht viel mit dem Alter per se zu tun, es geht vielmehr darum, dass der Wein bereits eine grosse Entwicklung gemacht hat - dann kann man ihn 1-2 Stunden bevor der Wein serviert wird, dekantieren.

 

Karaffieren

Nach dem Öffnen der Flasche, doch bevor man das Prozedere startet, verkostet man den Wein. Dazu stellen Sie sich ein separates Probierglas bereit. Schenken Sie so viel ein, dass nebst dem Probeschluck auch noch etwas fürs Avinieren übrig bleibt. Denn dieser Probeschluck verwenden wir nun, um die Karaffe vorzuspülen. Zwar sind Ihre Karaffen bestimmt sauber, aber oft stehen sie lange im Regal, bevor sie wieder genutzt werden. Durch das Einfliessen lassen des Weins, sowie das Schwenken entlang der Karaffenwände entfernen wir allfällige Staubrückstände und Fremdgerüche. Den Probeschluck giessen wir anschliessend wieder zurück ins Probeglas.

Den Wein giessen wir anschliessend in die vorbereitete Karaffe - dabei soll der Wein über einen Grossteil der Karaffeninnenwand fliessen, um so mit möglichst viel Sauerstoff in Kontakt zu kommen. Denn dies ist das Ziel des Karaffierens: wir haben nicht ein Depot, das wir entfernen wollen, sondern wollen den Wein in einer kurzen Phase dazu bringen, dass er seine Aromen- und Inhaltsstoffe so entfalten kann, dass wir einen grossen Genuss haben. Hier kann man die ganze Weinflasche schwungvoll in die Karaffe einfüllen. 

Um Ihre Gäste zu beeindrucken, sollten Sie auch die Gläser vorbereiten. Dazu nehmen Sie wieder den Probeschluck und giessen diesen ins Glas und benetzten es durch Schwenken mit dem Wein. Das Avinieren führt auch bei den Gläsern dazu, dass diese sauber sind und nur noch Weingeschmeck enthalten. Wenn Sie alle Gläser vorbereitet haben, stellen Sie den Probeschluck zur Seite und können nun Ihren vorbereiteten Wein servieren. 

 

Dekantieren

Beim Dekantieren gibt es einige Unterschiede zum Karaffieren, die man beherzigen sollte. An vorderster Stelle steht dabei, dass der gesamte Vorgang viel vorsichtiger vonstatten geht. Denn das Ziel ist hier nicht, dem Wein Sauerstoff zuzuführen, sondern in so schonend wie möglich vom Depot zu trennen.

Hierzu bereiten Sie den Wein im Idealfall bereits 1 bis 2 Tage vor dem Geniessen vor, in dem Sie ihn liegend in einen Korb oder ähnliches legen. So kann sich das Depot am Flaschenboden sammeln und es ist einfacher, den Wein von den festen Partikeln zu trennen.

Die Schritte des Wein verkostens, Vorbereiten der Karaffe und der Gläser gelten auch fürs Dekantieren. Beim Umgiessen jedoch sollte man auf folgenden Unterschied achten:
Für das Umgiessen des Weines in die Karaffe nimmt man sich eine Lichtquelle zur Hilfe. Traditionell ist es eine Kerze, welche man sich so hinstellt, dass man im Gegenlicht der Kerze durch den Flaschenhals den Wein in die Karaffe fliessen sieht. So sieht man denn auch, wann das Depot nachrutscht, so dass man das Umgiessen beenden kann. Man sollte beim Dekantieren eher mal etwas zu früh aufhören einzuschenken, so dass sich der restliche Wein respektive Satz in der Flasche nochmals absetzen kann.


 

Episode 1 - Tempranillo Wein im Detail erklärt

Herkunft der Tempranillo Traube

Die Tempranillo-Traube ist die am meisten angebaute und bedeutenste Traubensorte in Spanien. Der Name von der Sorte leitet sich ab vom spanischen "Temprano" - das heisst "Frühe". Wörtlich übersetzt heisst also der Tempranillo "die kleine Frühe". Einfach darum, weil die Beeren der Tempranillo-Traube kleiner sind als die ebenfalls sehr weit verbreitete und stark angebaute Traubensorte Garnacha.

Die Spanier sind sehr stolz auf ihre Traubensorte Tempranillo. Sie ist unter den Sorten der spanischen Rotweinen eindeutig die Nummer 1. Es wird angenommen, dass sie eine Selektion oder ein Klon vom Pinot Noir ist. Und sie soll von Burgundischen Mönchen bei einer Pilgerreise nach Santiago de Compostela mit nach Spanien gekommen sein. Neuere DNA-Untersuchungen haben aber gezeigt, dass das nicht stimmt. Sie entstand aus einer Spontankreuzung einer weissen Traubensorte Albillo - die gibt es auch im Ribera del Duero - und zwischen der Rotweinsorte mit dem uns wahrscheinlich allen unbekannten Namen Benedicto.

Verbreitung vom Tempranillo in Spanien

Die grösste Verbreitung hat Tempranillo natürlich im Heimatland Spanien. Dort wird die Traube vor allem im heissen Landesinneren angebaut, in Nordspanien herunter bis zur Mittelmeerküste im Osten. Im Rioja wird sie angebaut und meistens mit der Traubensorte Garnacha oder Mazuelo verarbeitet. Im Navarra Anbaugebiet, was östlich vom Rioja liegt, wird sie sehr oft mit internationalen Sorten verarbeitet: Mit dem Cabernet Sauvignon und gelegentlich auch mit der Merlot-Traube. Wenn wir südlicher gehen, kommen wir ins Ribera del Duero. Dort wird entlang des bekannten Flusses Duero auf fast 100km Länge der Tempranillo angebaut. So auch im Toro, das liegt auch am Duero, aber etwa 80km westlicher in Richtung Portugal. Dort werden alle Toro-Weine rein aus der Tempranillo-Traube gewonnen. Zusätzlich finden wir die Tempranillo-Traube auch im Penedes, das ist nördlich von Barcelona - in Katalonien allgemein oder im La Mancha Gebiet südlich von Madrid. 

Tempranillo Anbauten ausserhalb von Spanien

In Portugal wird der Tempranillo auch dem Duero Fluss entlang angebaut. Dort heisst der Fluss dann einfach Duoro. Und südlich von Lissabon liegt das Weinbaugebiet von Alentejo. Auch dort gibt es den Tempranillo. Kleine Produktionen findet man auch in Südamerika und Nordamerika und sogar auch welche, die Tempranillo in Südafrika anbauen.

Synonyme vom Tempranillo - wie wird die Traubensorte noch genannt?

Je nachdem wo der Tempranillo angebaut wird, hat er auch unterschiedliche Namen. Im Ribera del Duero wird die Tempranillo-Traube Tinto Fino genannt oder Tinto del Pais. Wenn wir ins Toro rüberreisen, dann heisst sie - einfacher könnte es nicht gehen - Tinto de Toro. Wenn wir nach Katalonien gehen, dann heisst sie Ull de Llebre - da haben die Katalaner natürlich viel Stolz auf ihre eigene Sprache. Dann gibt es auch andere Gebiete, wo es Sensibel heisst. Wenn wir nach Portugal gehen, dann heisst sie am Duoro entlang Tinta Roriz. Und im Alentejo, südlich von Lissabon, heisst sie Aragones.

Synonyme vom Tempranillo:

  • Ribera del Duero: Tinto Fino oder Tinto del Pais

  • Toro: Tinto de Toro

  • Katalonien: Ull de Llebre

  • Portugal (am Duoro): Tinta Roriz

  • Portugal (im Alentejo): Aragones

  • sonstige Bezeichnung: Sensibel

Unter welchen Voraussetzungen wächst Tempranillo am besten?

Die dickschalige Traubensorte Tempranillo hat einen mittleren Säuregehalt und braucht dazu ganz heisse Standorte, damit sie wirklich ausreifen kann. Nur so kann sie ihr charakteristisches Aroma und ihre sortentypischen Merkmale voll zur Geltung bringen. Es reicht aber nicht allein, dass es heiss ist. Sondern es muss auch so sein, dass in der Nacht die Temperaturen absinken. Damit kann sich ihr Aroma und ihr Parfum voll entwickeln können. Wenn der Tempranillo nur an einem heissen Standort wachsen würde, wäre er nicht so spannend und könnte qualitativ nicht so gute Resultate hervorbringen. So unterscheidet sich dann auch der Tempranillo von Standorten, die wirklich passen. Und von denen, an denen man es zwar auch anbauen kann, die aber nicht so spektakulär sind. Die hochsommerlich heissen Temperaturen müssen aber irgendwie abgefangen werden. Und darum ist es wichtig, dass der Tempranillo auch in grossen Höhen angebaut werden kann. Weil da kommen zusätzliche Tag-Nacht Temperaturschwankungen zur Geltung. Und dann können die ihre positive Wirkung auf den Wein entfalten. 

Zudem kann man natürlich den Tempranillo auch als Buschrebe pflanzen. Das wird sehr oft in den heissesten Anbaugebieten gemacht, besonders im Toro. Bei Buschreben haben wir ganz viel Laubmaterial, welches über der Traube ist. Damit ist die Traube zwar ganz unten am Boden, aber durch die ganzen Blätter geschützt und kann sich so vor der starken Hitze schonen.

Was macht die Qualität vom Tempranillo Wein aus?

Tempranillo-Weine sind kräftig und fruchtig duftig. Sie sind mittelmässig alkoholstark, man findet selten Wein, der 14,5% oder 15% Alkohol hat. Sie haben ein grosses Reifepotenzial. Ihre tolle Qualität können sie sehr gut zum Ausdruck bringen, wenn man sie im Holzfass reifen lässt. Sie zeichnet sich aus durch eine elegante Weichheit und mittlere Tannine aus. Das ist der Grund warum man den Tempranillo-Wein auch schon als Jungwein sehr gut trinken kann. Zudem haben sie eine mittlere Säure und eine grosse Eleganz. Die grosse Stärke und Qualität vom Tempranillo kommt durch den Ausbau in Holzfässern voll zur Geltung. 

Nur wenn die Qualität aus dem Barriquefass entsprechend ist, und dazu braucht man wirklich tiefe Erträge, kann man grossartige Weine produzieren. Tiefe Erträge würden aber auch bedeuten, dass man nie höher als 6000kg pro Hektar ernten kann.

Mit welchen Traubensorten wird der Tempranillo verschnitten?

Die Tempranillo-Traubensorte kann reinsortig ausgebaut werden. Oder wie im Beispiel des Rioja Momilde von Castillo de Mendoza zusammen mit Graciano oder Mazuelo verschnitten werden. Das ist eine Mischung, die üblicherweise im Rioja angewendet wird.

Im Navara wird aber dann eher mit internationalen Traubensorten gearbeitet. Das sind Cabernet Sauvignon, gelegentlich Merlot oder vielleicht sogar mit Syrah

Wie erkenne ich reinsortigen Tempranillo-Wein?

Bei einem Wein aus dem Toro handelt es sich immer um die Tinta de Toro, also um einen reinsortigen Tempranillo. Nur dann darf sie als Tinto de Toro verkauft werden.

Reinsortig wie der La Mula von Quinta de la Quietud werden aber auch Weine im Ribera del Duero ausgebaut. Meistens steht auf der Etikette, dass es Tempranillo ist. Das muss aber nicht zwingend sein - einfach darum, weil Tempranillo in diesem Anbaugebiet immer die Hauptsorte ist und es freiwillig ist, hinzuschreiben ob man Cabernet, Merlot oder eine Syrah-Traube verschneidet.

Was sind die Ausbaustufen beim Tempranillo?

Je nach Region, aber noch viel mehr wie lange der Wein im Holzfass gewesen ist, kommt das Aroma vom jungen Tempranillo-Wein später unterschiedlich zum Ausdruck und zur Geltung. Die Ausbaustufen heissen nichts anderes als "Erziehung". Und dort kommt auch der Name her - von Criadere, vom reifen im Holzfass.

Je nach Gebiet, ob im Rioja, im Ribero del Duero oder anderen Orten sind die Bestimmungen aber unterschiedlich. Wir haben hier einen Rioja Crianza vom Castillo de Mendoza. Das ist der Wein "Momilde". Der wird als Crianza-Stufe 12 Monate ausgebaut.

Vom gleichen Weingut Castillo de Mendoza gibt es auch einen Wein in Reserva-Qualität. Die muss viel länger im Holzfass reifen und auch in der Flasche, das schreibt das Gesetz vor. Wie lange sie insgesamt reifen muss, sagt es nicht. Man muss, damit sich der Reserva so nennen kann, Mindestzeiten einhalten.

Die Parade-Disziplin ist die Gran Reserva - Qualität. Auch da wieder haben wir je nach Gebiet unterschiedliche Bestimmungen wie lange die Weine im Holzfass reifen müssen.

Wie schmeckt Tempranillo Wein?

Jetzt geht es natürlich nicht darum wie lange die Weine im Holzfass gewesen sind, sondern vor allem was es für einen Einfluss hatte. Und so sind dann die Weine je nachdem wie kurz sie im Holzfass gewesen ist - oder im Fall vom Joven gar nicht - entsprechend fruchtiger. Die Fruchtnote, die wir da haben, sind vielfach die beerigen Sachen. Beim Joven wäre es Himbeer-Erdbeer duftig. Und je nachdem wenn es kräftiger wird, wie beim Crianza, werden die Früchte konzentrierter. Je nachdem wie lange und in welchem Holzfass sie ausgebaut worden sind, kommen zusätzliche Holzfassnoten dazu. Das kann Karamell sein, Toastnoten, Eichenholz oder dunkle Schokolade.

Wenn wir zur Reserva-Qualität gehen, dann wird das Ganze noch konzentrierter und dichter - vom Körper her, aber auch vom Aroma intensiver. Dazu werden die Fruchtaromen eher gekocht, getrocknet - konzentriert also. 

Und wenn wir zum Gran Reserva gehen, wie hier beim Briego aus dem Ribera de Duero, dann haben wir nicht mehr primär Fruchtaromen, sondern durch die lange Reifung und die Lagerung in der Flasche (hier 10-jährig), haben wir viel mehr die balsamische Note, bei der auch Schokolade dazu kommt und unter Umständen sogar eine erdige und trüffelige Note. 

Der Tempranillo ist auch bei uns unter den spanischen Weinsorte die Bewährteste und mit Abstand die Nummer 1. Sie hat darum ganz viele Fans. Weil sie eine sehr fruchtbetonte, aromatische Weine hervorbringt. Die Weine haben aber auch eine schöne Milde, das heisst nicht viel Säure. Und das macht sie sehr bekömmlich. Über die Lagerfähigkeit haben wir schon geredet und die erproben Sie sicherlich selbst auch noch.

Tempranillo Auswahl bei Jeggli Weine

Die Palette aus dem Rioja

Hier finden Sie alle Weine aus dem Rioja, die wir bei uns im Sortiment führen.
Rioja ist ein Anbaugebiet, es liegt zwischen Madrid und dem Baskenland, also in der Nähe des Atlantiks. In dem Gebiet werden zwischen 500 und 800m Höhe Reben gepflanzt. Es ist ein anspruchsvolles Klima, auch wenn man das Gefühl hat, dass es sonst in Spanien sehr heiss ist. Erst vor kurzem, als ich Ende Feburar dort war, gab es sogar Schnee.
Es gibt 60 Tausend Hektar in dem Gebiet. Das sind 4x mehr als in der ganzen Schweiz angebaut werden. Und das alles ist Rioja. Die Anbaugebiete liegen rund um die Stadt Logroño. Logroño ist das Zentrum des Rioja. Ganz im Norden liegt das Rioja Alta. Das sind hohe Rebberge, die zwischen 500 und 800m Höhe liegen, umgrenzt durch das Kantabrische Gebirge. Dort kann das atlantische Klima immer noch Einfluss haben und etwas abkühlen. Das ergibt dann auch die bitterkalten Winter und die extrem heissen Sommer. Dort kommen sicherlich die konzentriertesten und die kräftigsten Weine her.

Dort kommen auch die Weine her, die wir in unserem Sortiment führen. Wir haben zum einen so eine Art Joven-Stil mit ganz, ganz wenig Holzfassausbau: den Tempranillo von der Bodega Ondalán - eine kleine Familienbodega, die unglaublich gute Weine macht und sehr sauber arbeitet. Wahrscheinlich ist es der Wein, der am besten haltbar ist, wenn er mal offen ist. 

Dann sehen Sie es schon etwas an der Palette, die wir an Wein haben vom Weingut Castillo de Mendoza. Es ist etwas, wovon wir selbst finden, dass die es ganz toll machen. Weisser Rioja, der aus 100-jährigen Rebbergen gemacht wird - also aus der Traube von 100-jährigen Rebbergen natürlich. Dann gibt es auch einen Rosado, bei dem sie Saft abziehen, wenn sie den Rotwein machen. 
Zu unseren Topseller gehört der Castillo de Mendoza Rioja "Momilde". Den haben wir nicht nur in der grossen Form, sondern auch den für den kleinen Schluck zwischendurch. Dann die bereits gezeigte Rioja Reserva, die 100% aus Tempranillo gemacht wird und auch 100% in neuen französischen Eichenfässern ausgebaut wird. 

Dann haben wir eins von den Stücken, die nur dann gemacht werden, wenn der Jahrgang extraordinär ist: der Evento Wein. Da haben wir den Jahrgang 2005. Das ist der aktuelle Jahrgang. Der vorherige Jahrgang ist 2004 gewesen und als nächstes kommt wahrscheinlich dann der 2009er. Das wurde aber noch nicht ganz entschieden.
Aus dem Gründungsjahr 1994 wurde vor kurzem eine ganz besondere Edition herausgebracht. Die Primera Cosecha - heisst also erster Jahrgang, erster Wein. 1994, als sie das erste mal Wein hergestellt haben, haben sie ein paar Flaschen beiseite getan. Da wurde dann auch jede Flasche durchnummeriert, das sieht man auf der Rückseite. Das ist sicherlich etwas, was ein Sammlerstück ist, aber nur in limitierter Anzahl verfügbar ist. 

Im Glas habe ich nun den Rioja Crianza 2016 von Castilla Mendoza. Wenn wir uns das anschauen, sehen wir Weine, die eine ganz tolle Farbe haben. Das kommt durch die nördliche Region, die Kühle, grosse Tag- und Nachtschwankungen. Das macht die Kühle aus und bringt Farbe und Aromatik. Das ist ein Rioja: saftig, fruchtig, zugänglich. Und dann haben wir noch schöne Gärbstoffe, die leicht anhaften, sodass Sie das auch wunderbar mit einem rustikalen Gericht toll kombinieren können. Das ist saftig am Gaumen, es fliesst und trinkt sich einfach gut, ohne dass es extrem schwer ist.

Alles aus dem Ribera del Duero

Das Ribera del Duero ist ein Gebiet, in dem 100km von Osten nach Westen entlang am Duero-Fluss Wein angebaut wird. Und da geht es sehr weit hoch. Bis zu 1000m Höhe können die Rebberge hoch sein. Und ich kann Ihnen sagen, die werden in Zukunft noch höher gehen. Weil es ein probates Mittel ist, um gegen die zunehmende Wärme, die wir auf der Welt haben, anzugehen und hochwertige Weine machen zu können.

Eine Kellerei, die wir seit vielen Jahren selber importieren, ist Briego. Bodegas Briego wurde gegründet von drei Brüdern und liegt im Fompedraza. Das ist ganz im Westen vom Ribera del Duero - ein Gebiet, wozu man auch "the Golden Mile" sagt. 
Den Wein der Bodegas Briego importieren wir seit Jahren direkt vom Weingut. Sie arbeiten ganz traditionell, fast immer mit 100% Tempranillo-Trauben. Je nachdem was es dann für eine Ausbaustufe ist, kommen die Weine länger oder weniger lang in Holzfässer. Meist in Barriquas, je nach Wein aus amerikanischer oder französischer Herkunft. 

Beim Crianza haben wir einen Wein, der aus verschiedenen Rebbergen kommt und aus 100% Tempranillo hergestellt wird. Der Wein wird 14 Monate in den Barriquas gereift. Neben der handlichen 75cl Flasche gibt es auch die Magnum-Flasche und für den ganz grossen Durst die 3L Flasche
Die Ausbaustufe Crianza ist aber nur eine der Ausbaustufen. Daneben macht die Bodega auch den Reserva-Ausbau. Da gehen die Trauben für 18 Monate ins Holzfass und lassen den Wein zusätzlich Monate oder Jahre in der Flasche reifen und verfeinern. Aktuell verkaufen wir immer noch den 2011er Jahrgang.
Beim Gran Reserva ist es so, dass nur in ganz tollen Jahren Gran Reserva Qualitäten produziert werden. Wenn bei der Reserva auf 10 Jahren vielleicht 6 oder 5 Jahre Reserva produziert werden kann, dann ist es bei der Gran Reserva nur noch bei 3 bis 4 Jahren möglich. Wir haben nach dem 2004 und 2005er Jahrgang jetzt den 2009er im Verkauf. Was als nächstes kommen wird, ist noch unsicher. 

Jetzt haben wir so viel davon geredet, dass der Weine aus der Tempranillo-Sorte lagerfähig sind. Und darum versuchen wir jetzt, nein ich versuche es, die Reserva aus 2011. Da haben wir jetzt eine Aromatik, die viel komplexer ist, aber auch schön miteinander verwoben ist. Es kommen immer noch Fruchtnoten, es kommen dunkle Fruchtnoten, aber die Holzfassnoten sind nicht mehr so ganz im Vordergrund. Daneben haben wir schöne balsamische Anklänge. Und jetzt kann ich Ihnen sagen, jetzt kommt etwas Schönes. Ich nehme nämlich einen Schluck! Ja, meistens spuckt man beim Degustieren, da spucke ich nicht. Ribera, das sind Weine, die ganz toll zur kräftigen, küstigen und ursprünglichen Küche passen. Das kann etwas Geschmorrtes sein, im Ribera del Duero gibt es nicht ständig Rindsfilet, sondern man trinkt es auch vom Schwanz bis zu der Spitze vom Schwein zum Beispiel. Es gibt da einen ganzen Haufen unterschiedlicher Gerichte. Die sind in der Regel ganz lange geschmorrt und gekocht und haben dadurch eine konzentrierte Konsistenz und Sauce. Und das, das passt richtig gut dazu.

Toro

Das Toro ist das Gebiet, in dem Sie wirkliche Power-Weine finden. Das Toro ist heiss, karg, unwirtlich und hat keine Niederschläge den ganzen Sommer durch. Im Toro ist es gar nicht so einfach gute Weine zu finden - finde ich wenigstens. Darum ist unsere Selektion da viel ausgelesener.

Wir haben da zum einen den Wein Triton. Er ist aus einer kleine Garagen-Kellerei könnte man sagen. Die machen nur ein paar Zehntausend Flaschen von dem Wein und etwas ganz wenig von Weinen, die spezieller und ausgelesener sind.

Mein Liebling ist der Quinta da Quietud - das Weingut der Ruhe. Auch wenn es dort letztlich auch nicht immer ruhig zugeht. Wir haben dort das, was wir als Jungwein bezeichnen würden - fruchtig, frisch, aromatisch. Und dann haben wir als Zwischenstück den Quinta, das ist der Hauptwein. Von dem leben sie, das ist der Brot- und Butterwein. Dort mussten sie allerdings auch schon ein paar Jahrgänge auslassen, weil einfach das Wetter nicht mehr mitgespielt hat.
Und dann als absolutes Einzelstück - der La Mula. Die Rebberge sind 1920 und sogar 1900 - das ist nachgewiesen - gepflanzt worden. Davon gibt es eine ganz beschränkte Produktion von 3000 Flaschen und ein paar wenigen Magnum.

Im Toro ist es wirklich das Heisseste und Kargste, was man sich vorstellen kann, wo man Weinbau überhaupt betreiben kann. Während der Vegetationsphase gibt es dort eigentlich nie Niederschläge. Was aber das Problem sein kann - das sie im Herbst - ich sage Herbst, dabei ist es für sie immer noch heisser Sommer - da kann es sein, dass es extreme Hitzewellen gibt. Und dann kann es passieren, dass die Trauben verbrannt oder verkocht sind. Und das ist der Grund, warum sie für einzelne Jahrgänge keinen Wein produzieren können. Wenn die Qualiät aber so ist wie in diesem Jahrgang und alles gelingt, dann erschafft man einen Power-Wein. Es ist ein reiner Tempranillo - sonst dürfen sie sich nicht Toro nennen. Er wird 30 Monate in neuen französischen Barrique Holzfässern ausgebaut. Das ist Konzentration pur! Aber nicht einfach mastig und üppig, sondern schön komplex und vielschichtig. Auch wenn der Wein mächtig rüberkommt, wirkt er dennoch sehr fruchtig und saftig frisch, sodass er sich gut trinken lässt. Die Weine verlangen jetzt wirklich kräftige Gerichte. Da können Sie ruhig mal scharfe Wurst auf den Grill tun mit einer spicy Barbecue Sauce. 

Jetzt hoffe ich, dass ich Ihnen gehörig Lust gemacht habe auf Weine aus Tempranillo oder Weine, die mit Tempranillo verarbeitet worden sind.

Stöbern Sie auf unserer Webseite oder noch viel besser, kommen Sie an die nächste Degustation und lernen Sie die Weine persönlich kennen. Und lassen Sie sich nochmal vertieft einführen in die grosse und spannende Welt der Tempranillo-Weine.

Zum Wohl miteinand! Und Dankeschön!

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