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Domaine la Colombe
An den Ufern des Genfersees wurde und wird Pionierarbeit in Sachen Biodynamie geleistet. Nebst 2 weiteren Kollegen wird 2024 Raymond Paccot aus Féchy für seine Leistungen von Gault Millau mit dem Titel "Ikone" geehrt. Auf dem Weingut La Colombe der Familie Paccot hat hingegen seine Tochter Laura vor einiger Zeit die Leitung übernommen. Ihre Weine überzeugen und so gebührt ihr ein eigener Platz in der Gault Millau-Liste der 150 besten Winzerinnen und Winzer der Schweiz.
Generationen-Leistung
Raymond ist Winzer in dritter Generation, doch bevor er im väterlichen Betrieb einstieg, unterrichtete er als Lehrer, ging auf Reisen, arbeitete auf Weingütern in Kalifornien und Spanien und kehrte erst heim, als sein Vater Parzellen verkaufen wollte. Paccot ist ein weltoffener, eloquenter, selbstkritischer Winzer. Und trotz - oder vielleicht gerade deswegen -ein Verteidiger des Chasselas. Denn die Chasselas- Traube erlaubt es, sich mit einem aussergewöhnlichen, unverwechselbaren Produkt zu profilieren. Nur darf man dafür nicht am "Schema F" kleben. Und dem wirkte Raymond erfolgreich entgegen: nachdem Milleniumwechsel begann er, die zehn Hektaren Reben nach biodynamischen Richtlinien zu bearbeiten. Die Qualität der Weine sei hierbei das entscheidende Kriterium, auf diese Art und Weise anzubauen. Denn es entstünden lebendigere, mineralischere und terroirgeprägtere Weine. Die Frische, die Ausdruckskraft und die Mineralität der La Colombe-Weine sind ein überzeugender Beweis für die Schlagkraft der These. Und nun übernimmt die junge Laura Paccot die klare Mission: „Ich möchte der Welt zeigen, wie sensationell gut Chasselas reifen kann.“ Die Winzerin ist auf einem guten Weg, denn die aus genau definierten Lagen stammenden Bio-Weine der Domaine La Colombe haben das entsprechende Potenzial. Sie sind präzis, fokussiert und terroirgeprägt.
Vom Weinberg bis zum Wein
Heute kultivieren die Paccots sämtliche Rebparzellen nach der biodynamischen Methode, die ab 1999 nach und nach eingeführt wurde. Die Erde wird mechanisch und ohne chemische Herbizide bearbeitet, damit das mikrobiologische Leben im Boden bewahrt bleibt. Der Traubentrester wird mit Mist vermischt und während einem Jahr kompostiert, bevor er in den Rebbergen ausgebracht wird. Fortlaufend unternehmen Laura und Raymond Anstrengungen, um die Methoden beim Rebschnitt und Ausbrechen zu schärfen, um gesündere und damit auch besser alternde Rebstöcke zu erhalten.
Geerntet wird von Hand, strenge Selektionen, bei der die verschiedenen Qualitäten strikt getrennt werden, findet bereits am Stock statt. Gepresst wird schonend und langsam, mittels einer pneumatischen Presse. Die Gärung erfolgt natürlich mit den eigenen Hefen, die sich auf den Trauben finden. „Diese An – und Ausbaumethode, die den Boden und die Pflanze respektiert, führt dazu, dass sich der Charakter all unserer Weine und Terroirs besser ausdrücken kann“, so Laura Paccot. Natürlich gibt es keine alles entscheidenden Handgriffe, es ist das komplexe Miteinander verschiedener Entscheidungen und wohl überlegter Aktionen, was letztendlich den Unterschied ausmacht.